„Jeder Mensch braucht ein Zuhause“-
Pressemitteilung der SkF-Stiftung Agnes Neuhaus
SkF-Stiftung Agnes Neuhaus prämiert Projekte gegen Wohnungsnot
Für sein großes Bauprojekt „Ein Dorf für Frauen und Kinder mitten in der Stadt“ verlieh die Jury dem SkF Trier den 2. Preis.
Dortmund, Mit seinem Motto für den Stiftungspreis 2018 rückt der SkF den sozialpolitischen Skandal zunehmender Wohnungsnot in den Fokus. „Wir weisen damit auch als SkF bewusst auf ein massives Problem hin, das uns gerade als Frauenverband in spezifischer Weise fordert“, so Stiftungsvorsitzende Maria Elisabeth Thoma in ihrer Laudatio zur Preisverleihung,
„Denn Wohnungslosigkeit trifft Frauen anders als Männer und Frauen mit Kindern haben es besonders schwer, wieder eine geeignete Wohnung zu finden.“ In diesem Sinne prämierte die SkF-Stiftung Agnes Neuhaus drei Projekte, die beispielhaft dazu dienen, dass Frauen, ihre Kinder und Familien ein Zuhause behalten oder finden und so ein Leben in Würde führen können.
Für sein großes Bauprojekt „Ein Dorf für Frauen und Kinder mitten in der Stadt“ verlieh die Jury dem SkF Trier den 2. Preis.
Auf einem weitläufigen Gelände werden vorhandene Gebäude komplett saniert und zu modernen, lichtdurchfluteten Häusern umgestaltet, die gemeinsam ein Dorf ergeben. Es schafft Wohnraum mit individuellen Betreuungsmöglichkeiten für 60 Frauen und ihre Kinder.
Hierzu zählen wohnungslose Frauen verschiedener Altersgruppen, z.T. mit psychischen Erkrankungen. Auch eine Notschlafstelle sowie ein Mittagstisch für wohnungslose Frauen, Begegnungsmöglichkeiten, tagesstrukturierende und Qualifizierungsmaßnahmen gehören zum sehr differenzierten Angebot. Es gibt viele Begegnungsmöglichkeiten in gruppenübergreifenden Arealen und im großzügigen Außengelände, jedes Haus hat einen eigenen Gartenbereich mit Terrasse. Die Frauen und Kinder erhalten hier einen Platz in der Stadt und verbleiben in den Köpfen der verantwortlichen Politiker. Da das Projekt von intensiver Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit flankiert wird, sensibilisiert es Gesellschaft wie Politik und stößt Verbesserungen für die von Wohnungsnot Betroffenen an.
Mit dem 1. Preis wurde der SkF Garmisch-Partenkirchen für sein Projekt „beraten - vermieten - begleiten“ ausgezeichnet. Dieses Projekt spannt mit seinen Angeboten einen breiten Fächer auf, um der heterogenen Gruppe der wohnungs- und obdachlosen oder von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen zu helfen. Dadurch wird sozialräumlich ein großer Landkreis mit seinen 22 Gemeinden betreut, in dem ca. 87.000 Menschen leben. Ein Baustein ist die Fachstelle zur Vermeidung und Behebung von Obdachlosigkeit, die bereits im Vorfeld Aktivität entfaltet, sobald eine drohende Notlage bekannt wird - häufig durch Meldungen der Vermieter an die Fachstelle. In vielen Fällen können Betroffene so ihre
Wohnung behalten. In einer Herberge und in 13 angemieteten Wohnungen, die der SkF akquiriert, ausstattet und vermietet, werden Einzelpersonen, Paaren und Familien, die ihren Wohnraum verloren haben, versorgt und individuell unterstützt. Dies ist möglich durch eine einmalige und innovative Vereinbarung, die gleichlautend und einzelvertraglich mit jeder Landkreiskommune geschlossen wurde und die den Betrieb der Wohnmöglichkeiten finanziell sichert. Weitere Bausteine des Gesamtkonzepts sind die Beratungsstelle für wohnungslose Menschen und die Tee- und Wärmestube für obdachlose, auch durchziehende Menschen. Sie erhalten eine Grundversorgung mit Essen, Gelegenheit zur Körper- und Wäschepflege und Beratung zur Erlangung von ihnen zustehenden Leistungen und Hilfen.
Den 3. Preis erhielt der SkF Münster mit seinem Angebot „Patenprojekt im Langzeitwohnen“. Der Ortsverein hält in Form des ambulant betreuten Wohnens sechs Plätze für ältere oder vorgealterte Frauen vor, die eine lange Geschichte der Obdachlosigkeit mit multiplen und verfestigten Folgeproblemen aufweisen. Für sie werden ehrenamtliche Mitarbeiterinnen im Rahmen eines Patenprojekts geschult und eingesetzt, um ihnen soziale Kontakte außerhalb professioneller Sozialarbeit und Hilfeplanung zu ermöglichen. Das Patenprojekt stellt eine sinnvolle Ergänzung zur professionellen Bereuung im Langzeitwohnen dar, denn die Bewohnerinnen erfahren, dass auch sie - meist nach jahrelanger Ablehnung durch die Gesellschaft - in der Lage sind, soziale Kontakte aufzubauen und zu erhalten. Dadurch können sich mehr Möglichkeiten zur Reintegration in die Gesellschaft ergeben.Viele SkF Ortsvereine bieten wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Frauen Hilfen an, und etliche haben sich für den Stiftungspreis beworben. „Wir waren überwältigt von den vielfältigen und kreativen, engagierten und solidarischen, seit Jahrzehnten
bestehenden oder neuen Angeboten, mit denen der SkF Frauen und ihren Kindern in großer Not zur Seite steht. Damit ermöglicht er ihnen, ihren Platz im Leben zu erhalten oder zurückzugewinnen“, so Thoma zum Schluss ihrer Laudatio, in diesem Sinne danke ich den Mitarbeiter_innen für ihren wertvollen Einsatz und wünsche ihren Projekten weiterhin viel Erfolg!“
Nadine Mersch, Stabsstelle Sozialpolitik und Öffentlichkeitsarbeit
Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V. Agnes-Neuhaus-Str. 5, 44135 Dortmund,
Tel. 0231 557026-25, Fax 0231 557026-60, E-Mail: mersch@skf-zentrale.de
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