Dauerhafter Wohnraum für junge wohnungslose Frauen
Viele junge Frauen sind aufgrund ihrer Lebensumstände wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit bedroht. Die Sozialdienst katholischer Frauen - Annastift Trier gGmbH möchte diesen jungen Mädchen / Frauen ein sicheres Wohnumfeld bieten, indem sie ihr Leben neu aufbauen und ordnen können. Sie erhalten in dieser neuen Wohnform verlässliche Lebensunterstützung nach dem Prinzip "So viel wie nötig, so wenig als möglich!"
Wir freuen uns sehr, dass uns Herzenssache beim Bau der nötigen Räumlichkeiten maßgeblich unterstützt.
Anbei der Homepagebericht von Herzenssache vom 21.09.2015
Cindy lebte lange auf der Straße, bevor sie ins Haus Maria Goretti kam. Ihren Vater kennt sie nicht, von einem Partner der Mutter wurde sie sexuell missbraucht. Die Mutter glaubte ihr nicht und schützte sie nicht. Diese ist psychisch krank, versuchte letztes Jahr einen Suizid. Cindy war oft allein und musste die Verantwortung für ihren Bruder übernehmen. Insgesamt ist sie 15 Mal umgezogen, hat in ihrem Leben nie Stabilität und Sicherheit erlebt. Inzwischen ist auch sie psychisch krank, nimmt Psychopharmaka. Letztes Jahr wurde sie wieder Opfer sexueller Übergriffe – zur Polizei ging sie nicht.
Sie hat den Hauptschulabschluss, könnte jedoch durchaus mehr erreichen. Aber sie hat wenig eigenen Antrieb, Struktur und Durchhaltevermögen. Dennoch träumt sie von Abi und Studium. Mit der entsprechenden Hilfe kann Cindy viel. Sie ist in der Lage, einen Haushalt zu führen und kocht z.B. gut und gerne. Doch dazu braucht sie einen Ort, an dem das möglich ist.
Ein sicheres Zuhause
Im Haus Maria Goretti in Trier werden Jugendliche in Obhut genommen. Hier wird geschaut, ob sie zurück in ihre Familien können oder in der Jugendhilfemaßnahme bleiben. Bisher gibt es keine dauerhafte Betreuung. Deshalb möchte der Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF) neue Wege gehen, denn Jugendliche wie Cindy landen ohne Job und Betreuung oft auf der Straße. Nach einer Studie der FH Koblenz steigt die Zahl junger Wohnungsloser, jeder vierte davon ist weiblich.
Genau diesen Kreislauf möchte der SKF durchbrechen und die Versorgungslücke schließen, um Jugendlichen wie Cindy eine Chance zu geben.
In einem Neubau sollen junge Frauen wohnen können und, ambulant betreut, eine verlässliche Bezugsperson als Lotse im Alltag erhalten. Die Säulen sind Freiraum auf der einen sowie Stabilität und Struktur auf der anderen Seite. Steht der Wohnraum bereit, trägt das Jugendamt dort die Fachbetreuung. Mädchen wie Cindy hätten hier eine realistische Chance, doch noch was aus ihrem Leben zu machen.
Bruno Nonninger
Link-Herzenssache
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