Grußwort von Frau Dr. Heike Jung

Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen, Abteilungsleiterin Frauen

anlässlich der Veranstaltung

„110 Jahre Sozialdienst katholischer Frauen in Trier“

am Freitag, den 14. Juni 2013,  9.30 Uhr

Jesuitenkirche, anschließend Promotionsaula,

Jesuitenstraße 13

54290 Trier

1. Begrüßung und Glückwünsche

 

Sehr geehrte Frau Laux (Vorsitzende),

sehr geehrte Frau Imping-Schaffrath, (GFin),

 ich danke Ihnen ganz herzlich für Ihre Einladung und die freundliche Begrüßung. Ich bin heute sehr gern nach Trier gekommen, um gemeinsam mit Ihnen ein ganz herausragendes Jubiläum zu feiern.

Sehr geehrte Frau Dr. Klaus (Bundesvorsitzende des SKF),

sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Birk,

sehr geehrter Herr Prälat Gebert,

sehr geehrter Herr Kreisbeigeordneter Reis,

(sehr geehrte Frau Professor Süssmuth,)

meine sehr geehrten Damen und Herren,

 110 Jahre Sozialdienst katholischer Frauen Trier und 100 Jahre Annastift Trier – dazu gratuliere ich Ihnen -  auch im Namen von Frau Ministerin Alt - sehr herzlich. Sie bedauert es aufrichtig, dass sie heute nicht hier sein kann.

2. 110 Jahre SKF

 Meine sehr geehrten Damen und Herren,

das ist heute ein großer Tag für Sie, denn Frauenunterstützungseinrichtungen mit einer Geschichte von 100 und 110 Jahren sind sehr selten und daher etwas besonderes. Und wenn ich mir diese beeindruckend langen Zeiträume vor Augen halte, empfinde ich eine große Dankbarkeit  für Ihr  großartiges soziales Engagement. Denn trotz aller Herausforderungen haben Sie und Ihre vielen Vorgängerinnen und Vorgänger diesen Einsatz durchgängig aufrecht erhalten.

Und es bewegt mich sehr, wenn ich bedenke, dass der SkF Trier und der Annastift zwei Weltkriege überstanden haben, ohne angesichts dieser Härten in ihrer Arbeit nachzulassen oder gar aufzugeben.

Sie formulieren es so treffend auf Ihrer Internetseite: „Über 100 Jahre Frauenpower und Fachkompetenz“. Das bringt es wirklich auf den Punkt.

In einer Zeit in der in Deutschland von einer einheitlichen Frauenbewegung noch keine Rede sein konnte, haben sich hier in Trier Frauen zusammengefunden, um anderen in Not geratenen Mädchen und Frauen beizustehen. Wie ich Ihrem Geschichtsabriss entnehmen konnte, ging es dabei häufig um junge Dienstmädchen aus dem ländlichen Umland, die ausgebeutet, misshandelt, zur Prostitution gezwungen und oft auch schwanger wurden. Ein Phänomen, das leider in vielen Ländern – und besonders auch hier in Deutschland -  bis heute aktuell ist, wenn wir an Migrantinnen z. B. aus Rumänien oder Bulgarien denken, die unter falschen Versprechungen angeworben und hier ausgebeutet werden.

Im Lauf der Jahre haben Sie dann ihr soziales Netzwerk in vorbildlicher Weise immer weiter ausgebaut, ausdifferenziert und an die sich verändernden gesellschaftlichen und sozialen Herausforderungen angepasst.

2.       Haltepunkt beim SkF

Neben Ihrer Mutter-Kinder-Einrichtung Annastift, Ihrem Haus Maria Goretti, dem Beratungszentrum Familien- und Jugendhilfe, dem Betreuungsverein und der Trierer Tafel bieten Sie auch den Haltepunkt an, der vom Frauenministerium seit 1996 mit 42.000 € jährlich gefördert wird.

Auch am Haltepunkt wird für mich die vorbildliche Arbeitsweise des SkF deutlich: Mit dem Tagestreff, dem Beratungsangebot und der Übernachtungsmöglichkeit machen Sie es gerade den besonders hilfebedürftigen Frauen leicht, Zugang zu Ihnen zu finden. Gerade für wohnungslose, psychisch belastete und sozial benachteiligte Frauen ist dieses niedrigschwellige Angebot so wichtig.  

2012 wurde der Haltepunkt fast 4000-mal von Wohnungslosigkeit bedrohten oder betroffenen Frauen und Mädchen aufgesucht. Die teilstationäre Übernachtungsmöglichkeit bot 267 Mal Betroffenen Schutz und Sicherheit.

Wie ich erfahren habe, ist in der Arbeit des SkF von Beginn an das Miteinander von Fachkräften und ehrenamtlich Tätigen ein besonderes Merkmal. Das gilt auch für die Arbeit des Cafés Haltepunkt. In einer Zeit in der immer weniger Menschen sich ehrenamtlich beteiligen, ist besonders hervorzuheben, dass allein in dieser Einrichtung 15 ehrenamtliche Helferinnen im Einsatz sind. Dafür danke ich Ihnen ganz besonders.

4. Dank und Ausblick

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

vor dem beeindruckenden Hintergrund der langen Geschichte Ihres Sozialdienstes danke ich Ihnen allen - den hauptamtlichen wie den ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - auch im Namen von Frau Ministerin Alt - ganz herzlich für Ihre engagierte Arbeit.

Ich wünsche Ihnen auch in der Zukunft viel Erfolg bei der Bewältigung Ihrer schwierigen und sicher oft auch persönlich belastenden Aufgaben.

Nicht zuletzt wünsche ich Ihnen viel Kraft für Ihren Neubau und viel Kreativität für die wieder einmal anstehenden Veränderungen.  

Vielen Dank.

Drucken